Thursday 14 October 2010

Rosenzweig on the essence of Judaism/Christianity

The context of the following statements is Rosenzweig's critique (yet round-about affirmation) of Mendelssohn's translation of the tetragrammaton as "Das ewige Wesen." As a Christian, I appreciate the way in which he draws the Trinity into the orbit of the Biblical understanding of God, critiquing Maimonides' "Aristotelianism" in the process. I think he is right to say that the essence of Christianity - in its better moments - is at one with both Judaism and Scripture. At the same time, I'm not sure how it is that he can still (implicitly, at least, if I read him right) maintain the validity of the idea that God is יָחִיד, which is more than saying that he is אֶחַד. How is the "pagan/Aristotelian" concept of unitarianism (as Rosenzweig calls it!) still a necessary pre-condition - albeit a limited one - for affirming that the Creator is also the historical Redeemer? Rosenzweig actually says that this formulation was against the impulse do Jewish tradition. What other ways does Judaism provide of conceiving God's transcendence and immanence? In a course with Rabbi Dan Cohen-Sherbok I learnt that Jewish mysticism always stood in tension - even outright conflict - with the philosophical strand in Judaism. Does the doctrine of the sephirot, do a better job of conceiving this? Can it be reconciled with Maimonides' unitariansism? And, as far as questions of "Jewishness" are concerned, when does one cross the boundary thus find oneself outside the fold? 

Mendelssohn hat also die Entscheidung falsch getroffen, beeinflußt durch den Vorgang Calvins und einflußempfänglich geworden durch den rationalistisch-klassizistischen Geist des von Jugend auf verehrten, doch eben hier wie so oft aristotelisch beeinflußten Maimonides gegen den sicheren Instinkt der jüdischen Tradition verbündete. ... Der biblische "Monotheismus" besteht ja nicht in der Erkenntnis einer Einheit des göttlichen Wesens; wäre er das, so ermangelte er jeder Besonderheit: es gibt kein "Heidentum", das nicht ... seinen "Polytheismus" ... in der Einheit eines "Religiösen" überhaupt ... zusammenfaßte. Sondern das Eigetümliche des biblischen Gottesglaubes besteht darin, daß er diese "heidnische" Einheit - mit dem Kusari zu reden: den Gott des Aristoteles - zwar voraussetzt, aber diesen Gott in seinem Einssein mit dem persönlichst und unmittelbarst erfahren - wieder mit dem Kusari gesprochen: dem Gott Abrahams - erkennt. Die "heidnische Einheit" ist dabei nicht etwa nebensächlich; ein teilgebliebener Gott (etwa ein Gruppengott), der beanspruchte, "der Ganze" zu sein, wäre ein Götze und unfähig, in die Ineinssetzung mit dem "Gott Abrahams" einzugehen ... ; aber ihre, sozusagen, monotheistische Pointe erhält jene heidnische Einheit erst durch diese jüdische Ineinssetzung des fernen mit dem nahen, des "ganzen" mit dem "eigenen" Gott. Diese Ineinssetzung erst ist das "Wesen des Judentums" und durch das trinitarische Dogma, wie sehr auch gebrochen und in Gefahr des Rückfalls in die vor- und außerjüdische Spaltung, auch das Wesen des Christentums (den Ernst und die Aktualität deser Gefahr zeigen in der Gegenwart wieder Barth und Gogarten). Und diese Ineinssetzung ist der Offenbarungskern der Bibel und das, was sie zur jüdischen Bibel macht; der Unterscheid der jüdischen Bibel vom "Alten Testament" liegt darin, daß vom Neuen Testament aus allzu leicht der Gtt des "Alten" dem "Vater Jesu Christi" gegenüber weider gewissermaßen auf den "Gott des Aristoteles" reduziert wird. Und eben diese Ineinssetzung ist es, die mit ihrer aus dem ICH BIN DA-Ruf vom brennenden Dorn hervorschlagenden Glut in den Gottesnamen die ganze Bibel in eins schmiedet, indem sie überall die Gleichung des Gottes der Schöpfung mit dem mir, dir, jedem Gegenwärtigen vollzieht, - diese Gleichung, deren Feuer am heißesten brennt an den Stellen, wo der Gottesname und das Wort für Gott aufeinander prallen, wie in den Paradieskapiteln der Genesis oder in dem Einheitsruf des "Hör, Jisrael", überhaupt den Stellen, wo Mendelssohn "der Ewige" nicht genügt und er duch "das ewige Wesen" das Bezogenwerden auf die Namensoffenbarung des Exodus in seiner Weise ganz sicherzustellen sucht."
F. Rosenzweig, "'Der Ewige.' Mendelssohn und der Gottesnahme," in Reinhold and Annemarie Mayer, eds. 
Zweistromland: Kleinere Schriften zu Glauben und Denken (Dordrecht: Martinus Nijhoff Publischers, 1984), 109-110.

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