Der Begriff des Wissens, der scientia, genügt nicht, umd das zu beschreiben, was christilche Erkenntnis ist. Wir müssen vielmehr zurückgehen auf das, was im Alten Testament die Weisheit genannat wird, was der Grieche sophia nannte und der Lateiner sapientia, um das Wissen der Theologie in seiner Fülle zu erfassen. Sapientia unterscheidet sich von dem engeren Begriff scientia, Weisheit unterscheidet sich von Wissennicht dadurch, daß sie nicht auch Wissen in sich enthielte, aber darüber hinaus redet dieser Begriff von einem Wissen, das ein praktisches Wissen sit, das die ganze Existenz des Menschen umfaßt. Weißheit ist das Wissen, von dem wir faktisch, praktisch leben dürfen, ist die Empirie und ist die Theorie, welche darin gewaltig ist, daß sie sofort praktisch ist, daß sie das Wissen ist, welches unser Leben beherrscht, welches wirklich ein Licht auf unserem Pfad ist. Nicht ein Licht zum Bestaunen und Betrachten, nicht ein Licht um allerhand Feuerwerke damit anzuzünden - und wenn es auch die tiefsinnigsten philosophischen Spekulationen wären! - sonder das Licht auf unserem Weg, das über unserem Tun und über unserem Reden stehen darf, das Licht in unseren gesunden und in unseren kranken Tagen, in unserer Armut und in unserem Reichtum, das Licht, das nicht nur dann leuchtet, wenn wir Momente der Einsicht zu haben meinen, sonder das uns begleitet auch in unsere Torheit hinein, das nicht verlöscht, wenn alles verlöscht, wenn das Ziel unseres Lebens im Tode sichtbar wird. Von diesem Licht, von dieser Wahrheit leben, das heißt christliches Erkennen. Christliches Erkennen heißt in der Wahrheit Jesus Christi leben.Karl Barth, Dogmatik im Umriss, in der Universität Bonn vorgelesen, 1946.
OLD TESTAMENT THEOLOGY: The "OT" bit references historical, literary, cultural issues (the particulars), the "theology" bit references the Big Picture (and why it matters). These two poles are expressed in the title. This blog concerns everything in between.
Thursday, 25 November 2010
Was ist christliche Erkenntnis?
Tuesday, 17 November 2009
A great German-English translation resource

Thursday, 25 June 2009
Words of wisdom for budding Biblical scholars
Friday, 19 December 2008
Das Urereignis aller Häresien
1.44 Das Urereignis aller Häresien ist diejenige Gestalt des Aberglaubens, die den Glauben an Jesus Christus als "das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben", unmöglich macht, in dem sie "außer und neben diesem einen Wort Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als gottes Offenbarung anerkennt".
From E. Jüngel, Thesen zu Grundlegung der Christologie, 283-284; in the awesomely named Unterwegs zur Sache (Chr. Kaiser Verlag: München, 1972).1.441 Häresien sind Versuche, den Glauben illegitim zu bereichern.
...
1.45 Die Ursache aller Häresien ist die Unfähigkeit (Unlust), Gott in Jesus Christus ausreden zu lassen.
1.451 Der Unfähigkeit, gott in Jesus Christus ausreden zu lassen, entspricht der Zwang (die Lust), Gott ins Wort zu fallen.
...
1.4621 Häresien sind heillos.
...
1.474 Die bloße Rezitation des Bekenntnisses zu Jesus Christus bewahrt die Theologie nicht davor, häretisch zu werden, sondern macht sie erst recht häretisch. Bl0ß rezitierte Bekenntnisse sind christologischer Aberglaube.
Sunday, 26 October 2008
Thursday, 25 September 2008
Sünde als Vergessenheit und Unkenntnis

Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen,
sie aber haben mit mir gebrochen.
Ein Rind kennt seinen Besitzer
und ein Esel die Krippe seines Herrn.
Israel aber hat keine Erkenntnis,
mein Volk hat keine Einsicht.
(Jes 1,2-3).
Hört, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen!
Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht [Israel],
und taub, wenn nicht mein Bote, den ich sende?
...
Er hat vieles gesehen, aber es nicht beachtet,
hat offene Ohren, aber hört nicht.
(Jes 42, 10-20)
Sie vertauschten ihre Herrlichkeit
mit dem Bild eines Stieres, der Gras frisst.
Sie vergaßen Gott, der sie rettete,
der große Dinge getan in Ägypten,
(Ps 106, 20-21)
Und die Folgen von Unglauben:
Hört das Wort des HERRN, ihr Söhne Israel!
Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes;
denn keine Treue und keine Gnade
und keine Erkenntnis Gottes ist im Land.
Verfluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben sich ausgebreitet, und Bluttat reiht sich an Bluttat.
Darum vertrocknet das Land und welkt jeder, der darin wohnt,
(Hos 4, 1-3).
Friday, 29 August 2008
Eine Fürbitte für die Christen im Irak

Liturg: Gütiger und barmherziger Gott,
wir legen unsere Hände zusammen
und halten Fürbitte für die verfolgten Christen im Irak:
Sprecher I:
Gott, Ruhe und Sicherheit
gibt es noch immer nicht im Irak.
Die Situation ist so verworren, wie nie zuvor.
Die Bevölkerung lebt in großer Angst
und ihre Hoffnung wird kleiner
angesichts der vielen Anschläge und der vielen Toten.
So viele Menschen sind auf der Flucht -
Christen, Muslime, Yeziden,
Mandäer, Kurden, Araber, Turkmenen -
der ganze Irak scheint unterwegs zu sein.
Wo gibt es Sicherheit, wo Schutz, wo Geborgenheit
in diesem friedlosen und von Gewalt erschütterten Land?
Wann wird dieses geschundene Land
endlich im Frieden leben dürfen?
Gott, wir machen uns große Sorgen
um unsere christlichen Brüder und Schwestern -
grausame Nachrichten erreichen uns fast täglich,
sie müssen, um ihr Leben bangen.
Von fanatischen Islamisten werden sie gejagt und vertrieben.
Ihre Gotteshäuser sind Zielscheibe von Zerstörungen.
Gott, wir können es nicht fassen,
dass Christen im Irak wegen ihres Glaubens
ermordet werden.
Stärke die Kraft ihres Glaubens;
halte deine Hand über alle,
die Angst haben;
gib ihnen Menschen zur Seite,
die sie schützen und für sie beten;
Gott, wir denken an die vielen Flüchtlinge unter den Christen,
die aus Angst ihre Heimat verlassen haben,
deren Familien auseinander gerissen sind,
die um einen ihrer Lieben trauern.
Vor unseren Augen vollzieht sich gegenwärtig
der größte Exodus von Christen weltweit.
Wir denken an die Kinder,
die heimatlos geworden sind;
wir denken an die Eltern, die nicht wissen,
wie es mit ihnen in Jordanien und Syrien weitergeht;
Wir denken aber auch an die Menschen,
die sich um diese Flüchtlinge kümmern,
die sie begleiten und trösten.
Gib ihnen Kraft, barmherziger Gott,
und Mut für diesen wichtigen Dienst.
Wednesday, 27 August 2008
Die unerträglichen Qualen der Christen im Irak

- Deutsche Freikirchen fordern von Politikern Soforthilfe für Irakische Flüchtlinge
- Die unerträglichen Qualen der Christen im Irak
- Irakische Flüchtlinge bitten Christen der Welt um Solidarität
Die Liste der Gräueltaten gegen Christen im Irak ist lang: Schutzgelder werden erpresst, Läden geplündert, gebrandschatzt und enteignet, Kirchen in die Luft gesprengt, Mädchen vergewaltigt und zwangsislamisiert, Priester enthauptet oder gekreuzigt. Deutschland setzt sich in der EU für die Aufnahme von Flüchtlingen ein.
Monday, 17 December 2007
The Awful German Language!

Yet even the German books are not entirely free from attacks of the Parenthesis distemper -- though they are usually so mild as to cover only a few lines, and therefore when you at last get down to the verb it carries some meaning to your mind because you are able to remember a good deal of what has gone before. Now here is a sentence from a popular and excellent German novel -- which a slight parenthesis in it. I will make a perfectly literal translation, and throw in the parenthesis-marks and some hyphens for the assistance of the reader -- though in the original there are no parenthesis-marks or hyphens, and the reader is left to flounder through to the remote verb the best way he can:
"But when he, upon the street, the (in-satin-and-silk-covered-now-very-unconstrained-after-the-newest-fashioned-dressed) government counselor's wife met," etc., etc. [1]
- Wenn er aber auf der Strasse der in Sammt und Seide gehüllten jetzt sehr ungenirt nach der neusten Mode gekleideten Regierungsräthin begegnet.
We have the Parenthesis disease in our literature, too; and one may see cases of it every day in our books and newspapers: but with us it is the mark and sign of an unpracticed writer or a cloudy intellect, whereas with the Germans it is doubtless the mark and sign of a practiced pen and of the presence of that sort of luminous intellectual fog which stands for clearness among these people. For surely it is not clearness -- it necessarily can't be clearness. Even a jury would have penetration enough to discover that. A writer's ideas must be a good deal confused, a good deal out of line and sequence, when he starts out to say that a man met a counselor's wife in the street, and then right in the midst of this so simple undertaking halts these approaching people and makes them stand still until he jots down an inventory of the woman's dress. That is manifestly absurd. It reminds a person of those dentists who secure your instant and breathless interest in a tooth by taking a grip on it with the forceps, and then stand there and drawl through a tedious anecdote before they give the dreaded jerk. Parentheses in literature and dentistry are in bad taste.
The Germans have another kind of parenthesis, which they make by splitting a verb in two and putting half of it at the beginning of an exciting chapter and the other half at the end of it. Can any one conceive of anything more confusing than that? These things are called "separable verbs." The German grammar is blistered all over with separable verbs; and the wider the two portions of one of them are spread apart, the better the author of the crime is pleased with his performance. A favorite one is reiste ab -- which means departed. Here is an example which I culled from a novel and reduced to English:
"The trunks being now ready, he DE- after kissing his mother and sisters, and once more pressing to his bosom his adored Gretchen, who, dressed in simple white muslin, with a single tuberose in the ample folds of her rich brown hair, had tottered feebly down the stairs, still pale from the terror and excitement of the past evening, but longing to lay her poor aching head yet once again upon the breast of him whom she loved more dearly than life itself, PARTED."
Friday, 14 December 2007
Was ist Theologie?
"Was ist Theologie? Nach diesen unseren bisherigen, ihren Ort umschreibenden Sätzen kann sie gerade nur theologisch definiert werden: sie ist Wissenschaft in Erkenntnis jenes in Gottes Werk gesprochenen Wortes Gottes, Wissenschaft in der Schule der jenes Wort Gottes bezeugenden heiligen Schrift, Wissenschaft in der Bemühung um die der durch jenes Wort Gottes berufenen Gemeinde unausweichlich gestellte Wahrheitsfrage. So und nur so - im Uebrigen wirklich voraussetzungslos - erfüllt sie ihren Begriff also menschliche Logik des göttlichen Logos. So und nur so hat sie - von aussen gesehen tatsächlich in der freien Luft schwebend - Grund, Recht und Ziel. Die Macht, in der sie existiert, ist die in jenen Sätzen verborgene Macht."(1961: 58, 9).
Thursday, 13 December 2007
Barth on the Nature of Theological Exegesis

"Man hört heute so oft: die exegetisch-theologische Aufgabe bestehe in der Uebersetzung der biblischen Aussagen aus der Sprache einer vergangenen Zeit in die des modernen Menschen. Das klingt merkwürdig so, als ob der Inhalt, der Sinn und die Absicht der biblischen Aussage verhältnismässig leicht zu ermitteln und dann also irgendwie bekannt vorauszusetzen seien, als gehe es in der Hauptsache nur darum, sie an Hand irgendeines sprachlichen Schlüssels ("Wie sage ich das meinem Kinde?") verständlich und in der modernen Welt wiederholbar zu machen. In Wahrheit verhält es sich doch so, dass gerade die biblische Aussage also solche, d.h. eben: das von der Bibel bezeugte Wort Gottes in keinem Kapitel oder Vers auch nur einer jener Schriften einfach auf der Hand liegt und also gemächlich vorauszusetzen wäre, sondern dass eben nach ihm - gerade nach ihm in seiner tiefsten Einfachheit - mit allen zu Gebote stehenden Mitteln philologischer und historischer Kritik und Analyse, in sorgfältiger Erwägung der näheren und ferneren Textzusammenhänge und nicht zuletzt unter Aufgebot aller hoffentlich auch vorhandenen divinatorischen Phantasie gefragt werden muss. Es ist die Frage danach und nur sie, mit der man der Intention der biblischen Schriftsteller und also ihren Texten entspricht und gerecht wird. ... "Was dasteht" - in den Texten dieses Buches nämlich - ist die Bezeugung des Wortes Gottes, ist das Wort Gottes in dieser seiner Bezeugung. Eben dasss und inwiefern das "dasteht", will aber fort und fort entdeckt, ausgelgt und erkannt, will also, was ohne Bemühung darum nicht abgehen wird, erforscht sein. Als Gegenstand dieser Forschung begegnen der Theologie die biblischen Zeugen, begegnet ihr die heilige Schrift."Einführung in die evangelische Theologie (1962: 43, 44) EVZ-Verlag: Zürich
I'm beginning to see how indebted Childs is to his hero.
Thursday, 6 December 2007
Adventsgedanken von Jochen Klepper
Mein Gott, dein hohes Fest des LichtesMy favourite strophe is the third:
hat stets die Leidenden gemeint.
Und wer die Schrecken des Gerichtes
nicht als der Schuldigste beweint,
dem blieb dein Stern noch tiefverhüllt
und deine Weihnacht unerfüllt.
Die ersten Zeugen, die du suchtest,
erschienen aller Hoffnung bar.
Voll Angst, als ob du ihnen fluchtest,
und elend war die Hirtenschar.
Den Ärmsten auf verlassenem Feld
gabst du die Botschaft an die Welt.
Die Feier ward zu bunt und heiter,
mit der die Welt dein Fest begeht.
Mach uns doch für die Nacht bereiter,
in der dein Stern am Himmel steht.
Und über deiner Krippe schon
zeig uns dein Kreuz, du Menschensohn.
Herr, daß wir dich so nennen können,
präg unseren Herzen heißer ein.
Wenn unsere Feste jäh zerrönen,
muß jeder Tag noch Christtag sein.
Wir preisen dich in Schmerz, Schuld, Not
und loben dich bei Wein und Brot.
"The festivities have become too colourful and jolly,
with which the world celebrates your festival.
Please make us more ready for the night
in which your star hangs in the heavens.
And already, over your crib,
show us your cross, you Son of Man."
For an excellent post on the theological catastrophe of consumerism check out inhabitatio dei's Eugene McCarraher on Personhood and “the Secular”.