"Man hört heute so oft: die exegetisch-theologische Aufgabe bestehe in der Uebersetzung der biblischen Aussagen aus der Sprache einer vergangenen Zeit in die des modernen Menschen. Das klingt merkwürdig so, als ob der Inhalt, der Sinn und die Absicht der biblischen Aussage verhältnismässig leicht zu ermitteln und dann also irgendwie bekannt vorauszusetzen seien, als gehe es in der Hauptsache nur darum, sie an Hand irgendeines sprachlichen Schlüssels ("Wie sage ich das meinem Kinde?") verständlich und in der modernen Welt wiederholbar zu machen. In Wahrheit verhält es sich doch so, dass gerade die biblische Aussage also solche, d.h. eben: das von der Bibel bezeugte Wort Gottes in keinem Kapitel oder Vers auch nur einer jener Schriften einfach auf der Hand liegt und also gemächlich vorauszusetzen wäre, sondern dass eben nach ihm - gerade nach ihm in seiner tiefsten Einfachheit - mit allen zu Gebote stehenden Mitteln philologischer und historischer Kritik und Analyse, in sorgfältiger Erwägung der näheren und ferneren Textzusammenhänge und nicht zuletzt unter Aufgebot aller hoffentlich auch vorhandenen divinatorischen Phantasie gefragt werden muss. Es ist die Frage danach und nur sie, mit der man der Intention der biblischen Schriftsteller und also ihren Texten entspricht und gerecht wird. ... "Was dasteht" - in den Texten dieses Buches nämlich - ist die Bezeugung des Wortes Gottes, ist das Wort Gottes in dieser seiner Bezeugung. Eben dasss und inwiefern das "dasteht", will aber fort und fort entdeckt, ausgelgt und erkannt, will also, was ohne Bemühung darum nicht abgehen wird, erforscht sein. Als Gegenstand dieser Forschung begegnen der Theologie die biblischen Zeugen, begegnet ihr die heilige Schrift."Einführung in die evangelische Theologie (1962: 43, 44) EVZ-Verlag: Zürich
I'm beginning to see how indebted Childs is to his hero.
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